Die Stiftung Alois & Auguste will dazu beitragen, das Leben von Menschen mit Demenz und ihrer Angehörigen zu verbessern, indem sie entsprechende Projekte finanziell unterstützt. Diejenigen Kooperationsprojekte, die von uns Fördergelder erhalten haben, stellen wir hier vor.

Ab Februar 2025 bietet die KiTa Luuszapfe in den Räumlichkeiten der Demenzabteilung (WG) der Betagtenzentren Emmen AG voraussichtlich 10 Betreuungsplätze für Kinder an. Die Kinder und Bewohnenden haben ihre eigenen Bereiche, sowie separate Räume, um ein miteinander und nebeneinander zu ermöglichen. Aktivitäten werden je nach Bedürf-nis und Situation für die Kinder, die Bewohnenden oder gemeinsam geplant. Beide Anspruchsgruppen haben Rückzugsmöglichkeiten.

Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen (MmMCI) oder Demenz (MmD) leiden typischerweise sowohl unter geistigen als auch körperlichen Einschränkungen. Körperliche Aktivität gilt als eine der effektivsten nicht-medikamentösen Massnahmen, um die Lebensqualität dieser Personen zu verbessern.
Simultanes körperliches und kognitives Training (multimodale Übungsprogramme, die kognitive Aufgaben mit körperlicher Bewegung verbinden) stimuliert ähnliche neurobiologische Prozesse wie sequenzielles motorisch-kognitives Training. Es führt jedoch zu synergistiscen Effekten mit stärkeren Auswirkungen auf Kognition, Moto-rik und die Aktivitäten des täglichen Lebens (ADLs) bei MmMCI.
Exergames (Trainingsspiele, die durch körperliche Bewegungen wie Schritte oder Gleichgewichtsverlagerungen gesteuert werden) bieten eine Möglichkeit für solches Training.
Exergame-Training ist sicher, unterhaltsam und effektiv für Menschen mit milden kognitiven Beeinträchtigungen oder Demenz (MmMCI/MmD). In Altersinstitutionen wird es jedoch oft nicht angeboten, da Therapeut:innen und Pflegepersonal unsicher sind, wie sie das Training an die Fähigkeiten und Bedürfnisse dieser Bewohnenden anpassen können. Dieses Projekt schult das Personal von Langzeit-einrichtungen darin, wie man Exergame-Training für MmMCI/MmD effektiv durchführt.

Die Teilnehmenden werden ausgebildet in Grundwissen zur Demenzerkrankung: Wie äussert sich eine Demenzerkrankung? Welche Formen / Probleme und Verhalten können im Rahmen einer Demenzerkrankung entstehen (Hauptsymptome, verschiedene Krankheiten)? Wie soll mit einem Menschen mit Demenz (MmD) umgegangen werden? Welche Aktivitäten können demenzspezifisch angepasst werden? Grundsätze der Aktivierung im Umgang mit MmD (praktische Übung), Essen und Trinken bei MmD (Reizüberflutung / Schluckstörungen), Essensbegleitung (mit Selbsternährung), Trauer und Abschied bei Menschen mit oder ohne Demenz. Wohlfühlangebote. Die Teilnehmenden erhalten ein Kursmanual und ein Zertifikat.

Die Entwicklung von Robotik ist oftmals aus der Sicht technischer Trends und Möglichkeiten getrieben. Es fehlen konkrete Anforderungsprofile, für die nutzungsbezogen und zielgerichtet Robotiklösungen ausgearbeitet werden können. Ziel des Projektes ist, hierzu mittels Patient and Public Involvement in Kooperation mit vier Alters- und Pflegeheimen über Interviews Grundlagen und ein Netz-werk zu schaffen, um die Potenziale der Robotik für Menschen mit Demenz und ihre Angehörige nutzbar zu machen.

In Kooperation mit der Spitex Stadt Luzern entlastet die Genossenschaft Zeitgut Angehörige bei der Betreuung von Menschen mit Demenz. Sie bietet hierfür Schulungen für Freiwillige und vermittelt dabei praktisches Wissen im Umgang mit Betroffenen. Dazu gehören ein fachliches Coaching und die Vermittlung von Kontakten für eine professionelle Begleitung. Das Angebot ist kostenlos für die Mitglieder der Genossenschaft und die Freiwilligen der Spitex sowie weiterer Partnerorganisationen. Ziel ist es, dass die geschulten Personen nach der Ausbildung in der Lage sind, Menschen mit einer Demenz langfristig zu begleiten. Für die Projektjahre 2023 und 2024 vergibt die Stiftung Alois & Auguste CHF 11’600.

Mit dem Pilotprojekt «Remote Memory Clinic» sollen Menschen mit alters- oder krankheitsbedingtem kognitivem Abbau einen leichteren Zugang zu Diagnostik und Behandlung von Gedächtnisproblemen erhalten. Profitieren von diesem innovativen Ansatz werden insbesondere Personen, die in ländlichen Regionen leben und/oder aufgrund von Immobilität oder Ängsten Schwierigkeiten haben, eine Memory Clinic zu besuchen. Die Abklärungen erfolgen mittels einer spezialisierten Videotelefonie-Software in projektbeteiligten Apotheken oder hausärztlichen Praxen.

Der Umgang mit dem natürlichen Material Holz wird allgemein als angenehm empfunden und bei Menschen mit Demenz kann das Fühlen, Riechen und Bearbeiten des Materials Holz Erinnerungen auslösen. Diese Empfindungen werden beim dEMENZwERKEN für den Aufbau des Kurses „Werken für Menschen mit Demenz“ genutzt und gefördert. Den Betroffenen wird die Möglichkeit geboten, unter fachkundiger Anleitung und Begleitung zunächst einmal im Monat in einer Holzwerkstatt für zwei Stunden zu werken. Das Ziel ist, dass sie am Kursende ein Werkstück nach Hause nehmen können, welches sie mit Stolz erfüllt. Das Projekt startet im Frühling 2024 und wird während 18 Monate mit insgesamt CHF 15’369 unterstützt.

Ein Leuchtturm unterstützt und gibt Orientierung bei Dunkelheit und Nebel. Im übertragenen Sinne tut dies auch der Leuchtturm Demenz – ein kostenloses Angebot für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen für die Bezirke Laufental, Thierstein und Dorneck. Das Projekt schliesst eine Lücke in der Region, mit Angeboten wie sie in den nationalen und kantonalen Demenzstrategien gefordert werden. Konkret geht es um die Schulung Betroffener und ihrer Angehörigen zum Thema Demenz, die langfristige Begleitung und Entlastung der Angehörigen sowie um die kompetenten Fallkoordination mit dem Ziel die kostenintensive Langzeitversorgung zu reduzieren. Für die Projektjahre 2023 und 2024 vergibt die Stiftung Alois & Auguste CHF 12’000.

Music Circles bringt Menschen mit Demenz, ihr betreuendes Umfeld, das heisst Mitarbeitende in Pflegeheimen oder Angehörige, und professionelle Musikerinnen und Musiker zusammen. Die gemeinsame musikalische Improvisation ermöglicht eine Begegnung auf Augenhöhe und weckt Emotionen. Damit trägt das Projekt zur Lebensfreude bei, schafft berührende Momente und stärkt die Beziehungen zwischen den Betroffenen und ihren Betreuungspersonen. Nach einem Pilotprojekt und einer Wirkungsevaluation wird nun das Konzept verfeinert, damit noch mehr Menschen mit Demenz und neu insbesondere auch Angehörige davon profitieren können. Zudem sollen einerseits die Vernetzung mit anderen Organisationen verstärkt und andererseits neue Partnerinnen und Partner gewonnen werden. Für die Projektjahre 2023 und 2024 vergibt die Stiftung Alois & Auguste CHF 50’000.

Seit einiger Zeit bietet das Adullam Spital- und Pflegezentrum Basel und Riehen seinen Mitarbeitenden Kurse an zum Thema Kommunikation mit dementen Menschen (Validation nach Feil®). Neu sollen nun auch die freiwilligen Mitarbeitenden in den Genuss einer solchen für sie kostenlosen Ausbildung kommen. Das 3-tägige Basisseminar in Validation Feil beinhaltet Impulsreferate, Rollenspiele, Übungen zur Selbsterfahrung, Diskussion und Erfahrungsaustausch. Die erfahrenen Kurstrainerinnen integrieren zudem Praxisbeispiele der Teilnehmenden in den Kurs. Der erste Kurs findet im Februar 2023 statt. Der zweite Kurs im September. Für die ersten beiden Projektjahre und die Evaluation vergibt die Stiftung Alois & Auguste CHF 21’000.

Der Verein mosa!k mit seiner kompetenten und erfahrenen Geschäftsleiterin Cristina de Biasio Marinello engagiert sich seit 2016 in St. Gallen für den Aufbau von tagesstrukturierenden Angeboten für jung- und frühbetroffene Menschen mit Demenz. Mit dem Projekt «mosa!k-frei-zeit-buddy’s» wird ein Pool von Freiwilligen aufgebaut, um das informelle Unterstützungssystem für Menschen mit Demenz und für ihre Familien zu stärken. Die Buddys begleiten Betroffene niederschwellig und ermöglichen das Erleben von Freizeitaktivitäten. Ihr Engagement hilft, dass trotz Demenz-Erkrankung eine Teilhabe am gesellschaftlichen und kulturellen Leben möglich ist. Das Projekt startet Anfang 2023 und wird während drei Jahren mit insgesamt CHF 55’000 unterstützt.

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