5 Fragen an Dr. iur. Ulrich Gut
2021 wurde die Stiftung Alois & Auguste gegründet. Mit welcher Absicht?
Mit der neuen Stiftung Alois & Auguste verfolgen wir das Ziel, das Leben mit Demenz für die Betroffenen und ihre Angehörigen zu erleichtern. Es gibt nur wenig Stiftungen und Organisationen, die hauptsächlich im Bereich Demenz und Alzheimer tätig sind. Bei vielen ist das Thema nur ein Teilaspekt der Arbeit. Die Mitglieder unseres Stiftungsrates kommen aus der Angehörigenbetreuung und -pflege, von Swiss Memory Clinics, von Haus- und Kinderärzte Schweiz (mfe), einem universitären Institut für Health Care Institut und von Alzheimer Schweiz. Bei den von uns geförderten Projekten ist der Fokus klar bei der Demenz und im Stiftungsrat sind nur Leute mit einer ausgewiesenen Expertise auf dem Gebiet.
Welcher Art sollten die Organisationen sein, die bei Ihnen ein Gesuch einreichen?
Solche, die praktische Arbeit direkt für Menschen leisten. Denkbar sind sowohl öffentliche Institutionen wie Städte oder Gemeinden, als auch Organisationen von Fachpersonen oder Freiwilligen also NPO’s. Wir wollen aber möglichst breit denken. Eine Projekteingabe könnte deshalb ebenfalls von einem Unternehmen kommen, das bei irgendeiner seiner Aufgaben erkannt hat, wie wichtig Demenzkompetenz ist und wie vielfältig das Leben von Menschen mit Demenz und ihrer Angehörigen erleichtert sowie verbessert werden kann. Ich denke da zum Beispiel an den öffentlichen Verkehr, die Gastronomie, Freizeitangebote, um nur einige Beispiele zu nennen. Wichtig ist uns jedoch, dass es Kooperationsprojekte sind. Niemand soll und kann alleine eine Eingabe bei uns machen.
Werden Sie auch eigene Projekte lancieren respektive bei Projekten mitarbeiten oder ist dies nicht im Sinne der Stiftung?
Alois & Auguste ist eine Förderstiftung, also eine Stiftung, die die Projekte anderer finanziell ermöglicht und nicht selbst Projekte lanciert oder an solchen mitarbeitet. Möglich ist, dass wir zum Gelingen beitragen, beispielsweise durch eine konstruktive und kritische Beurteilung und Begleitung der Projektskizzen und Gesuche.
Der Stiftungsrat hat sich entschieden, im ersten Vergabejahr Kooperationsprojekte im Bereich Freiwilligenarbeit zu unterstützen. Warum?
Wir vom Stiftungsrat haben eine hohe Achtung und Dankbarkeit für die Freiwilligenarbeit, die schon heute für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen geleistet wird. Jede Person, die einen solchen Einsatz leistet, verbreitet in ihrer Familie und in ihrem Bekanntenkreis Verständnis für das Leben mit Demenz. Wir wollen dazu beitragen, die grosse Wirkung diese Engagements noch mehr zu steigern.
Was wünschen Sie sich für die Stiftung in den kommenden Jahren?
Ich wünsche mir, dass die von unserer Stiftung geförderten Projekte eine starke Wirkung und Strahlkraft haben und zwar über die Region hinaus, in der sie durchgeführt werden. Sie sollen andere Organisationen inspirieren, ebenfalls Projekte zu lancieren.